FAQ2022-07-29T14:21:48+02:00

Reisemedizin – darauf müssen Sie achten

Hier finden Sie die Antworten auf die wichtigsten Fragen von Dr. Isabell Ruoß, Reisemedizinische Beratung in München

Reisen ins Ausland bergen verschiedenste gesundheitliche Risiken. Streben Sie einen Urlaub oder eine Geschäftsreise in ein Land an, das nicht den europäischen Standards entspricht, werden Sie mit unbekannten Krankheitserregern, mangelnden Hygieneverhältnissen, schlechter Infrastruktur und besonderen Wetterverhältnissen konfrontiert. So können eine Infektionskrankheit wie Malaria oder eine zu hohe Hitze, auf die Sie nicht vorbereitet sind, Ihren Aufenthalt zu einer Tortur werden lassen.

Die Reisemedizin kann Vorsorge schaffen. Mit entsprechenden Impfungen, einer Reiseapotheke und anderen Therapien können Sie Erkrankungen oder Befindlichkeitsstörungen im Ausland vorbeugen. Bei einer reisemedizinischen Beratung werden Sie von einem Arzt darüber aufgeklärt, welche Maßnahmen Sie vor Antritt Ihrer Reise treffen sollten.

Eine kompetente reisemedizinische Beratung in München erhalten Sie bei Dr. Isabell Ruoß.

Wann sollte die reisemedizinische Beratung durchgeführt werden?2022-07-29T09:13:26+02:00

Um eine reisemedizinische Beratung sollten Sie sich weit im Voraus Ihrer Reise kümmern. Suchen Sie spätestens zwei Monate vor Reiseantritt einen entsprechenden Arzt auf, der Ihnen Informationen zu allen nötigen Vorkehrungen geben kann. Es sind Impfabstände zu beachten und die Antikörperbildung der Impfstoffe abzuwarten.

Aus diesen Gründen ist es ratsam, sich rechtzeitig um medizinische Vorkehrungen zu bemühen. Im schlimmsten Fall wird Ihnen die Einreise in Ihr Zielland verwehrt, wenn Sie nicht die nötigen Impfungen vorweisen können. Bestimmte Länder verlangen einen Impfschutz gegen bestimmte Krankheiten, um in das Land einreisen zu dürfen.

Übernimmt die Krankenkasse die Kosten der reisemedizinischen Beratung?2022-07-29T09:13:32+02:00

Nein, in der Regel müssen Sie die Kosten für die reisemedizinische Beratung selbst übernehmen, da die Leistung nicht in den Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenversicherung gehört. Es handelt sich um eine IGeL (individuelle Gesundheitsleistung). Je nachdem, welcher Krankenkasse Sie angehören, können Sie sich die Beratungskosten sowie Impfkosten jedoch teilweise zurückerstatten lassen.

Wie weit im Voraus muss ich mich impfen lassen?2022-07-29T09:13:37+02:00

In den meisten Fällen sollten die Impfungen zwei Wochen vor Reiseantritt injiziert worden sein, damit Sie die Zeit bis zum Immunitätsaufbau abwarten können. Die Gelbfieberimpfung beispielsweise muss bis 10 Tage vor Einreise appliziert werden, damit die Antikörperbildung vor Einreise in das entsprechende Land abgeschlossen ist und Sie einen vollständigen Impfschutz haben.

Viele Impfungen müssen außerdem mehrfach verabreicht werden. Dabei sind Impfabstände einzuhalten, die je nach Impfung unterschiedlich lang sind. Die zweite Injektion einer Hepatitis B Impfung erfolgt beispielsweise einen Monat nach der ersten. Hier ist es also wichtig, bereits mehrere Monate vor Reiseantritt einen Arzt für Ihre Impfungen aufzusuchen.

Bei Lebendimpfungen müssen zudem Abstände von mindestens einem Monat zwischen den verschiedenen Impfungen eingehalten werden. Benötigen Sie also eine Gelbfieberimpfung und wurden kurz vorher bereits gegen Masern geimpft, müssen Sie vier Wochen abwarten, bis Sie sich gegen Gelbfieber impfen lassen können. Es besteht jedoch auch die Möglichkeit, Lebendimpfungen parallel verabreichen zu lassen, ohne dass Abstände beachtet werden müssen. Alle Totimpfungen, die nur abgetötete Krankheitserreger enthalten, sind beliebig kombinierbar.

Was kann ich bei einer Last-Minute-Reise tun?2022-07-29T09:13:42+02:00

Sie haben soeben eine Last-Minute-Reise gebucht und dabei völlig vergessen, sich über nötige Impfungen zu informieren? Das steht Ihrer Reise sehr wahrscheinlich nicht im Wege, da es nur in Einzelfällen Pflichtimpfungen für die Einreise in ein Land gibt. Lediglich die Gelbfieberimpfung ist in einigen Ländern, insbesondere im afrikanischen Raum, verpflichtend. Ohne einen Impfnachweis kann Ihnen die Einreise verweigert werden.

(Infobox Anfang)
Ansonsten gilt: Es gibt Impfungen, die vor Reiseantritt in ein bestimmtes Land dringend empfehlenswert, aber nicht verpflichtend sind. Sie gehen also ein eigenes gesundheitliches Risiko ein, wenn Sie sich aus zeitlichen Gründen nicht mehr impfen lassen können.
(Infobox Ende)

Selbst am Abreisetag sind kurzfristige Schutzmaßnahmen jedoch noch möglich und auch sinnvoll. Sie können sich spontan gegen Krankheiten wie z.B. Tetanus impfen lassen – zwar haben Sie dann möglicherweise noch keinen vollständigen Impfschutz, aber ein geringer Schutz ist besser als gar keiner.

Kann man mehrere Impfungen gleichzeitig durchführen?2022-07-29T09:13:46+02:00

Ja, es ist möglich, mehrere Impfungen parallel durchzuführen. Bereits Kleinkinder erhalten Impfungen gegen acht Krankheiten gleichzeitig. Es ist nicht bewiesen, dass das Immunsystem belastet wird, wenn der Körper mehrere Impfstoffe zur gleichen Zeit injiziert bekommt. Heutzutage gibt es Mehrfachimpfstoffe, die mehrere Antigene gegen verschiedene Krankheitserreger enthalten. So sind etwa die Impfstoffe gegen Masern, Mumps, Varicellen und Röteln in einer Impfung kombiniert und können gemeinsam appliziert werden. Es heißt, dass derartige Kombinationsimpfungen das menschliche Immunsystem weniger beanspruchen, als wenn man sie einzeln verabreichen würde.

Ist es problematisch, wenn eine Impfung zu spät gegeben wird?2022-07-29T14:20:22+02:00

Grundsätzlich gilt: Jede Impfung zählt. Bei Grundimmunisierungen sollte der vorgeschriebene Zeitabstand zwischen den Impfungen möglichst eingehalten werden. Doch selbst wenn Sie Ihre Grundimmunisierung aus irgendeinem Grund für mehrere Jahre unterbrechen, müssen Sie die Impfserie nicht ganz neu beginnen. Haben Sie keine Sorge, wenn Sie einen Impfbesuch beim Arzt versäumt haben. Die Impfungen gehen also nicht „verloren“. Sie können die Grundimmunisierung ganz einfach komplettieren, indem Sie sich die noch fehlenden Impfungen verabreichen lassen.

Ähnlich verhält es sich mit den Auffrischungsimpfungen. Sollten Sie den Termin für eine nötige Auffrischung verpassen, ist das kein Drama. Das bedeutet gegebenenfalls nur, dass Ihr Impfschutz schon nachgelassen hat. Fällt Ihnen also auf, dass Ihre letzte Tetanus Impfung beispielsweise schon über zehn Jahre her ist, sollten Sie in nächster Zeit einen Arzt aufsuchen, um Ihre Impfung auffrischen zu lassen. Wann Auffrischungen nötig sind, ist von Impfstoff zu Impfstoff unterschiedlich. Es gibt auch Impfungen, die Ihr Leben lang anhalten und nicht wiederholt werden müssen.

 

Was ist eine Reiseapotheke und warum ist sie sinnvoll?

Unter einer Reiseapotheke versteht man die Mitnahme von grundausstattenden Medikamenten in ein anderes Land. Die Reiseapotheke ist für jede Reise sinnvoll – vor allem aber, wenn Sie Ihren Kontinent verlassen. Ungewohnte Temperaturen, mangelnde Hygienebedingungen, verunreinigtes Leitungswasser und unbekanntes Essen können Auslöser für verschiedenste Krankheiten sein.

Im Ausland die richtigen Arzneimittel zu finden, kann jedoch zu einer Herausforderung werden. Die Sprachbarriere kann Sie daran hindern, Ihre Beschwerden richtig zu schildern, und die gewünschten Medikamente sind häufig nicht vorrätig oder gar nicht erhältlich. Sie müssen also auf Ihnen unbekannte Mittel zurückgreifen, deren Beipackzettel Sie möglicherweise nicht lesen können, da Sie die Sprache nicht verstehen. In Afrika und Asien ist zudem die Qualität der Medikamente umstritten. Dort kursieren zahlreiche Fälschungen im Handel.

Aus diesen Gründen ist es unbedingt empfehlenswert, eine Reiseapotheke dabei zu haben. So können Sie leichte Beschwerden selbst behandeln. Das gilt natürlich nicht für größere Verletzungen oder schwerwiegende Erkrankungen, bei denen die Versorgung durch einen Arzt unabdingbar ist.

Wie ist die Reiseapotheke am besten aufzubewahren?2022-07-29T09:14:54+02:00

Verstauen Sie Ihre Reiseapotheke am besten in einer kleinen Tasche, die zum einen isolierend und zum anderen wasserabweisend ist. Da für die meisten Medikamente eine optimale Aufbewahrungstemperatur von circa 25 Grad Celsius gilt, sind sie in einer solchen Tasche gut aufgehoben.

Sofern es sehr heiß ist, bietet es sich an, der Tasche einen Kühlakku beizulegen. Arzneimittel sollten nicht zu großer Hitze ausgesetzt werden, da sie ihre Wirkung verlieren oder verändern können.

Wenn möglich, sollten Sie die Reiseapotheke während der Flüge im Handgepäck mitführen. So besteht keine Gefahr, dass Zerbrechliches zu Schaden kommt oder Ihre Medikamente im Falle eines verlorenen Koffers ebenfalls verschwunden sind. Am Zielort kann es dann sinnvoll sein, die Reiseapotheke im Kühlschrank zu lagern, sollte die Zimmertemperatur in heißen Gegenden über 25 Grad liegen.

Prüfen Sie außerdem im Voraus die Lagerungshinweise der einzelnen Arzneimittel. Einige sind bei Raumtemperatur, andere bei niedrigen Temperaturen unter 10 Grad Celsius aufzubewahren.

Welche zusätzlichen medizinischen Utensilien benötige ich für meine Reise?2022-07-29T09:18:39+02:00

Neben Medikamenten können Sie weiteres Zubehör benötigen, das Ihnen bei Verletzungen helfen wird. Denken Sie an folgende Utensilien:

  • Pflaster
  • Schere
  • Mullbinden
  • Pinzette
  • Fieberthermometer

Gerne beraten wir Sie in einer reisemedizinischen Beratung. Sprechen Sie uns gerne an.

Welche Basismedikamente sollte meine Reiseapotheke enthalten?2022-07-29T09:17:07+02:00

Folgende Medikamente sollte Ihre Reiseapotheke enthalten:

  • Medikament gegen Übelkeit und Erbrechen
  • Schmerz- und Fiebermedikament
  • Medikament gegen allergische Reaktionen
  • Medikament gegen Durchfall
  • Medikament gegen Halsschmerzen
  • Nasenspray
  • Augentropfen
  • Sonnenschutz
  • Desinfektionsmittel

Gerne beraten wir Sie in einer reisemedizinischen Beratung. Sprechen Sie uns gerne an.

Was habe ich bei meiner Reiseapotheke zu beachten?2022-07-29T09:14:03+02:00

Entscheiden Sie früh genug, welche Medikamente Sie mitnehmen möchten. So haben Sie genügend Zeit, zuvor in Erfahrung zu bringen, ob Sie die Arzneimittel auch vertragen und ob diese bei Ihren Beschwerden Abhilfe schaffen. Nehmen Sie auch die Beipackzettel mit auf Ihre Reise, damit Sie sich jederzeit über die Medikamenteneinnahme, Vorsichtsmaßnahmen und Nebenwirkungen informieren können.

Prüfen Sie vor Ihrer Abreise noch einmal gründlich die Verfallsdaten der Medikamente.

Bedenken Sie auch die Zeitumstellung. Sie reisen womöglich in ein Land mit mehreren Stunden Zeitverschiebung, haben Ihre Medikamente jedoch immer zur selben Uhrzeit einzunehmen. Rechnen Sie daher schon zuvor aus, wann Sie Ihre Medikamente zu sich nehmen müssen, um den Einnahmerhythmus zu gewährleisten.

Darf ich alle Medikamente ins Ausland einführen?2022-07-29T09:15:38+02:00

Grundsätzlich dürfen Sie alle nicht-verschreibungspflichtige Medikamente mitnehmen. Die Menge sollte maximal so groß sein, dass sie einer Einnahmezeit von drei Monaten entspricht. Bei verschreibungspflichtigen Arzneimitteln kann die Mitnahme strenger geregelt sein. Daher sollten Sie sich vor Ihrer Einreise in ein fremdes Land darüber informieren, welche Einfuhrbestimmungen herrschen. Besonders strenge Regeln gelten unter anderem in China und den USA.

Im Schengen-Raum gibt es besondere Bestimmungen: hier dürfen alle Medikamente mitgeführt werden, die Ihr Arzt Ihnen verschrieben hat. Auch Betäubungsmittel zählen dazu. In anderen Ländern können Medikamente, die dem Betäubungsmittelgesetz unterliegen, verboten sein. Sind Sie aber auf starke Medikamente angewiesen und müssen diese mit auf Ihre Reise nehmen, können Sie von Ihrem Arzt eine englischsprachige Bescheinigung verlangen. Darin sind Angaben darüber enthalten, warum die Einnahme für Sie medizinisch notwendig ist, welche Wirkstoffe enthalten sind und welche Dosierung für Sie gilt. Auch für Psychopharmaka kann eine solche Erklärung vonnöten sein, damit Sie problemlos einreisen können.

Benötige ich eine Auslandskrankenversicherung?2022-07-29T09:19:40+02:00

Grundsätzlich ist eine Auslandskrankenversicherung nicht verpflichtend, wenn Sie Deutschland für längere Zeit verlassen. Dennoch wird sie – vor allem, wenn Sie ins europäische Ausland reisen – dringend empfohlen. Ob sich eine Auslandskrankenversicherung für Sie lohnt, hängt unter anderem von Ihrem Reiseziel und der Reisedauer ab.

In den Mitgliedsstaaten der EU und wenigen weiteren Ländern haben Sie als Versicherter bei vorübergehenden Aufenthalten einen Anspruch auf ärztliche Leistungen, die medizinisch notwendig sind. Hier zahlt Ihre Krankenkasse einen Teil der entstandenen Kosten für Ihre medizinischen Behandlungen.


Allgemein gilt aber: Ihre Krankenkasse übernimmt nur eingeschränkt die Kosten. In vielen Ländern leistet sie sogar gar keinen Schutz.


Mit einigen Staaten hat Deutschland kein Sozialversicherungsabkommen. Hier sollten Sie unbedingt auf eine Auslandsversicherung zurückgreifen. Diese schützt Sie vor hohen Kosten, die Sie selbst nicht tragen können – zum Beispiel für ambulante und stationäre Behandlungen, Medikamente, Krankentransporte und den Notarzt.

Was kann ich gegen Flugangst tun?

Flugangst ist eine weitverbreitete Problematik. Selbst Vielreisende leiden darunter. Besonders längere Flüge über mehrere Stunden lösen bei Betroffenen Panikattacken, Schweißausbrüche, Übelkeit und Hilflosigkeit aus. Die Ursachen dafür sind vielseitig. So haben einige Angst vor Kontrollverlust und dem Gefühl, ihr Leben in die Hände eines Unbekannten zu geben. Andere haben Katastrophenbefürchtungen und Angst vor einem Absturz. Auch Klaustrophobie kann zu Flugangst führen, da Betroffene sich im geschlossenen Flugzeug gefangen fühlen.

Es bestehen Möglichkeiten, Ihre Flugangst zu mildern?2022-07-29T09:22:30+02:00

Hier einige Tipps:

  • Klären Sie sich auf, anstatt Ihren Fantasien freien Lauf zu lassen. Wenn Sie beispielsweise Angst vor einem Absturz haben, lesen Sie sich Artikel über Flugzeuge als sicherstes Verkehrsmittel durch. Und wenn Ihnen das Wackeln der Tragflächen während des Fliegens Angst einjagt, informieren Sie sich darüber, dass dies nur entsteht, weil die Flugzeugflügel elastisch sind.
  • Beeinflussen Sie Ihre Angst durch die Platzwahl. Es kann helfen, sich einen Platz auszusuchen, auf dem Sie sich wohlfühlen. Die Sitze in der Mitte des Flugzeugs sind meist weniger von Gerüttel betroffen als die übrigen. Oder Sie wählen einen Platz direkt am Notausgang. Auch das kann Ihnen ein gutes Gefühl geben.
  • Geübte Atemübungen können Sie dabei unterstützen, sich gezielt zu entspannen. Führen Sie diese durch, sobald Sie Gefühle von Anspannung und Angst verspüren. Wenn sich Ihre Muskulatur entspannt, wirkt sich das positiv auf Ihre Gedanken aus.
  • Es gibt medizinische Mittel, die gegen Flugangst helfen und Sie beruhigen. Bonbons, Tees, Tropfen oder Tabletten gegen Flugangst und Reiseübelkeit haben oft eine schnelle Wirkung.
  • Beschäftigen Sie sich. Planen Sie bereits im Voraus, was Sie im Flugzeug tun möchten – zum Beispiel ein Buch lesen, einen unterhaltsamen Podcast hören oder eine Aufgabe am Laptop erledigen. Das lenkt Sie von Ihrer Angst ab.
  • Verzichten Sie auf Getränke, die Ihren Blutdruck in die Höhe schnellen lassen. Kaffee, Alkohol oder Energy-Drinks sind vor Flugreisen tabu, da Sie Ihr Angstempfinden zusätzlich verstärken können.
  • Kommunizieren Sie Ihre Angst. Geben Sie Stewardessen Bescheid, dass Sie unter Flugangst leiden. Das Personal kann Ihnen dann besondere Aufmerksamkeit schenken und Ihnen beispielsweise erklären, was die Erschütterung zu bedeuten hat, die Sie gerade spüren.
  • Geben Sie Vermeidungsstrategien keine Chance. Wenn Sie eine derartig starke Angst haben, dass Sie erst gar kein Flugzeug betreten, sollten Sie sich dringend nachhaltig behandeln lassen. Denn ansonsten kann sich die Angst auf andere Bereiche Ihres Lebens ausdehnen und Sie negativ beeinträchtigen. Einige Fluglinien bieten professionelle Therapien für Betroffene an. Psychologen und Piloten bringen Ihnen bei, Flüge nicht mehr als bedrohlich wahrzunehmen.
Was kann ich gegen Ohrenschmerzen im Flugzeug tun?2022-07-29T09:23:53+02:00

Ohrenschmerzen beim Fliegen können durch fehlenden Druckausgleich entstehen. Der Luftdruck im Flugzeug verändert sich stetig. Beim Start sinkt er, bei der Landung steigt er. Auch zwischendurch verliert das Flugzeug an Höhe, weshalb Sie einen Druck im Ohr verspüren. Um die Differenzen zwischen hohem und niedrigem Luftdruck auszugleichen, presst Ihr Ohr das Trommelfell nach innen. Normalerweise regulieren Sie den Druckausgleich automatisch – durch regelmäßiges Schlucken oder Gähnen. Wenn Sie aber erkältet sind, kann es zu Ohrenschmerzen kommen. Das können Sie gegen Ohrenschmerzen tun:

  • Gähnen und Schlucken Sie regelmäßig. Das reguliert Ihren Druckausgleich im Ohr.
  • Wenn die beiden Methoden nicht wirken, können Sie Ihre Nase zuhalten und Luft hineinpressen. Das wirkt stärker und kann Ihr Trommelfell entlasten.
  • Kauen Sie Kaugummi. So gleichen Sie den Druck im Ohr automatisch aus.
  • Nasenspray kann helfen, wenn Sie erkältet sind. Es sollte abschwellend wirken. So fällt Ihnen der Druckausgleich leichter. Sie können auch das Bordpersonal nach Nasenspray fragen.
  • Auch Ohrenstöpsel können Abhilfe schaffen. Hier gibt es spezielle Ohrenstöpsel zum Fliegen, die Sie prophylaktisch nutzen können.
  • Haben Sie auch nach dem Flug noch Probleme mit Ohrenschmerzen, sollten Sie unmittelbar einen Hals-Nasen-Ohren-Arzt aufsuchen.

Wie kann ich einer Reisethrombose vorbeugen?

Eine Reisethrombose (auch: Flugthrombose) kann entstehen, wenn Sie im Flugzeug für sehr lange Zeit sitzen müssen, wie beispielsweise während eines Langstreckenflugs. Da Sie sich beim Fliegen wenig bis gar nicht bewegen, strömt das Blut in die Beine und wird nicht angeregt, ins Herz zurückzufließen. Ihre Füße und Unterschenkel können dann anschwellen, weil sich Flüssigkeit darin lagert. Zudem besteht die Gefahr, dass sich Blutgerinnsel in den Venen bilden. Diese machen es dem Blut noch schwerer, den Weg zurück ins Herz zu finden. Verschließt ein Gerinnsel ein Gefäß, kommt es zu einer Thrombose. Die niedrige Luftfeuchtigkeit im Flugzeug fördert dieses Risiko noch. Dennoch ist die Wahrscheinlichkeit gering, an einer Reisethrombose zu erkranken. Wenn Sie sich trotzdem schützen wollen, können Sie folgende Präventionsmaßnahmen ergreifen:

  • Kompressionsstrümpfe bekräftigen die Venen und unterstützen den Bluttransport aus den Beinen zurück zum Herzen. Sie sind in Apotheken erhältlich.
  • Versuchen Sie, während des Fluges möglichst viel in Bewegung zu bleiben. Führen Sie im Sitzen Fußübungen aus oder laufen Sie den Gang entlang.
  • Nehmen Sie das Angebot der Fluglinie in Anspruch, entlastende Übungen Diese sind häufig über die Bordunterhaltung erhältlich.
  • Genügend Trinken ist wichtig, um den Flüssigkeitshaushalt aufrechtzuerhalten. Verzichten Sie aber auf alkoholische Getränke, da diese dem Körper Wasser entziehen.
  • Besteht bei Ihnen ein besonders hohes Thromboserisiko, sollten Sie vor einer langen Flugreise Ihren Arzt aufsuchen und sich aufklären lassen.